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Empfohlener Beitrag

Einleitung

Zubehör / Bike-Computer

Hallo,

ich hatte ja bereits angekündigt dass ich außer über Erfahrungen mit meinem Bike auch ab und an über Bike Zubehör schreiben will das ich mit zugelegt habe.

Daher nun ein Erfahrungsbericht zu meinem Bike Computer.

Ich habe mir den Lezyne Marco GPS Bike Computer inkl. Smart Speed-/Cadence Sensor gekauft.
Der Grund war das ich etwas gesucht habe was nicht wie Garmin oder einige andere gleich 300-500 Euro kostet und dennoch gute Bike Funktionen und GPS Aufzeichnung bietet. Eigentlich wollte ich auch eine Navigation haben, aber..... dazu später mehr.
LEZYNE Macro GPS und POLAR M400 am Bike

Der Lezyne Macro GPS kam inkl. einer einfachen Lenker Halterung welche man sich mit Kabelbindern direkt auf den Vorbau strapsen kann. Das Gefiel mir aber nicht wirklich und deshalb habe ich mir den Optionalen Lenker Halter gekauft den man anständig verschrauben kann und bei dem man auch die Neigung einstellen kann etc.. Die knapp 10 Euro waren es wert.

Bild mit LEZYNE Smart Flow Cadence-/Speed-Sensor
Dazu gekauft habe ich mir auch den Flow Speed-/Cadence Sensor welcher Kabellos per BT LE mit dem Computer verbunden ist. Charmant finde ich dass man nur einen Sensor für beide Bereiche braucht weil es ein Kombi Sensor ist. Die Montage, mit ziemlich strammen Gummibändern, am Hinterbau ist einfach. Dann noch ein Magnet an die Speichen des Hinterrades und einer an die rechte Kurbel und alles noch etwas ausrichten und fixieren, fertig!

Zusätzlich hätte ich auch noch den Herzfrequenz Sensor kaufen können. Habe ich aber nicht, weil ich meine Herzfrequenz eigentlich nur über meine Polar M400 Puls Uhr mit H7 Gurt messe. Aber es müsste eigentlich auch möglich sein den Polar Brustgurt mit dem Bike Computer zu koppeln, da auch hier BT LE als Funkstandard eingesetzt wird. Ich habe das bis jetzt aber noch nicht ausprobiert. Mache ich evtl. später mal.

Auch die Kopplung des Bike Computers mit dem Handy ging recht einfach, sofern man die GPS Root App nutzt.So, nachdem die Hardware installiert ist und die Kopplung zwischen Computer und Sensor geklappt hat ging es zunächst mal um die Aktualisierung der Firmware am Bike Computer. Das ging per PC und USB Kabel über die Lezyne eigene GPS Root App bzw. Web-Seite relativ unkompliziert.

Nun, was kann das Ding? Kurz gesagt, zunächst mal fast alles... ;-) Ich erspare mir an dieser Stelle jetzt die komplette Liste der Funktionen abzutippen. Dazu habe ich weder Zeit noch Lust und schließlich kann man die Funktionsliste ja auch beim Hersteller (HIER) nachlesen.

Nachdem nun Hardware und Software installiert sind komme ich zu meinen ersten Erfahrungen.

Für die Konfiguration des Bike Computers sollte man sich ein wenig Zeit nehmen da es doch eine Menge Dinge gibt. Zum einen Fahrrad Spezifische Einstellungen wie den Raddurchmesser etc. aber auch Gerätespezifische wie z.B. die einzelnen Seiten der Darstellung.
Man kann sich mehrere Datenseiten konfigurieren auf denen jeweils zwischen einem und vier Datenfelder gleichzeitig angezeigt werden können. Hier kann sich jeder das Zusammenstellen was für ihn relevant ist. Die Fülle an möglichen Datenfeldern ist wirklich heftig.
Man kann dann während der Fahrt entweder die einzelnen Seiten automatisch durchlaufen lassen, was ich persönlich zwar ausprobiert habe aber als nervig empfunden habe, oder man legt sich die Seite die man sehen will manuell fest und kann dann mittels Tastendruck zwischen den Seiten Blättern, was mir besser gefällt.

Wenn man auch die Konfiguration fertig hat, kann es auf die erste Tour gehen. Die Bedienung ist relativ einfach und die Tour-Aufzeichnung schnell gestartet und nach der Tour auch gespeichert. Man sollte sich ein wenig mit dem Manual beschäftigen damit man auch die Richtigen Tasten drückt. Die Ablesbarkeit ist in Ordnung für ein doch relativ kleines Display. Wem die Schrift bei einer 4er Splitt Datenseite zu klein wird, kann es ja mit einem 3er oder 2er Splitt versuchen. Dann wird die Schrift größer. Ich komme gut klar. Die zuschaltbare Beleuchtung verbessert die Ablesbarkeit, auch bei Tage.

Viel zu sagen gibt es an dieser Stelle nicht. Alle Daten, wie Speed, Cadence werden angezeigt und erfasst. Durchschnitts- und Maximalwerte ermittelt und die Route per GPS aufgenommen. Nach der Tour speichert man die Tour erst im Bike Computer und anschließend kann man Sie per GPS Root App auf sein Smartphone oder in die Lezyne Cloud, oder beides hochladen.

Soweit so gut, ABER...

Jetzt komme ich zu dem Part der mir nicht wirklich gut Gefällt.
1.     Die GPS Root App
2.     Die GPS Root Webseite
3.     Die "Tourenplanungsfunktion"
4.     Die "Navigation"

Ihr merkt schon, es geht fast ausschließlich um Software. Software scheint bei Lezyne noch "Neuland" zu sein. Jedenfalls ist die Umsetzung mehr als dürftig und Verglichen mit dem was andere Hersteller so auf die Beine stellen schlichtweg Schrott!!!

Aber ich will nicht unfair sein. Schließlich spielt Lezyne auch preislich in einer anderen Liga und man kann vermutlich nicht alles das erwarten was die deutlich teureren Hersteller hier bieten. Aber dennoch, wenn ich was mit meinem Budget nicht anständig realisieren kann, dann lasse ich es lieber weg und mache den Rest ordentlich. Aber das klappt auch nicht richtig.

Der Reihe nach. Die GPS Root App ist noch die Beste Software in dieser Liste der Peinlichkeiten.
Sie funktioniert nämlich manierlich. Die Kopplung mit dem Bike Computer funktioniert zumindest unter Android 7 gut. Das Gerät wird auch direkt gefunden und die Datenübertragung vom Bike Computer aufs Smartphone bzw. in die Cloud funktioniert ebenfalls. Viel mehr Funktionen bietet die App aber auch nicht. Man kann sich ein paar Basisdaten aus den aufgezeichneten Touren ansehen, aber nicht viele Details. Man kann sich den Tour Verlauf als Karte anzeigen lassen und sofern man bei STRAVA Registriert ist und die Lezyne App freigeschaltet hat, werden die Daten auch zu Strava übertragen.

Es gibt auch eine Navigationsfunktion. So kann man in der App einen Zielpunkt festlegen, z.B. eine Adresse und sich dort hin navigieren lassen. Sofern das Smartphone mit dem Bike Computer verbunden ist, lassen sich die Navigationsanweisungen mit Pfeilen auch auf das Display des Bike Computers übertragen. Aber das ganze funktioniert nur, wenn die Verbindung zwischen Handy und Bike Computer permanent online ist und nur von Startpunkt zu Zielpunkt.

Eine Rundtour lässt sich damit nicht planen. Es sei denn man kennt jeweils die genauen Adressen einer Sehenswürdigkeit und gibt die immer als Zielpunkt ein.
GPX Routen lassen sich zwar importieren, über die GPS Root Webseite, aber nur auf das Smartphone und der Bike Computer dient dann ebenfalls nur als Display für die Darstellung, was m.E. auch blöd ist, weil man so nach wie vor das Handy mit vollem Akku dabei haben muss um navigieren zu können. Dann kann ich eigentlich die Navigation auch gleich mit dem Smartphone machen.

Kurzum, der Bike Computer hat selbst KEINE eigene GPS Navigation!!!

Sofern man eine Vectorbasierte GPX Datei bekommen hat, kann man glück haben und man bekommt Fahranweisungen und Pfeile auf dem Bike Computer Display. Entstand die GPX Datei aus einer gefahrenen und aufgezeichneten Tour, bekommt man nur eine Breadcrumb Navigation.
Was auf dem Smartphone Display noch gut klappt, weil man eine Karte zur Orientierung darunter legen kann, funktioniert meines Erachtens auf den Display des Bike Computers gar nicht.
ier wird die Route zwar grafisch dargestellt, aber ohne jegliche Orientierungshilfe. Also quasi ein leeres Blatt Papier auf der eine Linie lang läuft. Danach zu Navigieren ist echt anstrengend und führt fast Zwangsläufig zu ständigen Korrekturen der Route weil man irgendwo eine Abzweigung verpasst hat.
Schließlich ist GPS in Wäldern ja auch nicht auf den Meter genau und so irrt man teilweise an Abzweigungen zwei, drei Mal hin und her bis man den richtigen Weg hat. Das ist m.E. Mist!

Ich für mich nutze diese Funktion so eigentlich gar nicht mehr. Ich zeichne zwar meine Touren auf, exportiere sie als GPX und importiere Sie dann z.B. in meine Komoot App. Dort kann ich die Route noch mal anpassen und kann Sie auch anständig mit Fahranweisungen abfahren. Bzw. wenn ich Breadcrumb mache, habe ich immer noch eine Karte im Hintergrund an der ich mich orientieren kann.

Der einzige und winzige Vorteil der Navigationsdarstellung über den Bike Computer ist in meinen Augen dass ich das Smartphone in der Tasche lassen kann und es nicht am Lenker befestigen muss.
Das jedoch ist für mich keine wirkliches Argument und daher für mich nicht relevant.

Die GPS Root Webseite ist noch übler als die App. Grundsätzlich kann man damit wie mit der App Touren aufrufen die man gemacht hat und ein paar Einstellungen vornehmen. Eigentlich soll man mit der Web App auch Touren Planen können. Aber das funktionier bei mir mit keinen Browser so wie es soll.

Die Anleitung zum Tourenplaner gibt an das man neben Start und Zielpunkt einer Tour auch beliebig viele Zwischenpunkte einfügen kann. IN der Web App geht das aber genauso wenig wie in der Mobil App. Wenn man Start und Ziel Punkt eingeben hat bekommt man in der Regel zwei bis drei Routen vorgeschlagen. Will man die nun individuell gestalten und durch gezielte Zwischenpunkte über bestimmte Straßen oder Wege leiten, oder gar einen Rundkurs vorbereiten, so funktioniert das nicht. Ich habe es mehrfach probiert. Mit verschiedenen Browsern und habe auch eine Anfrage an den Support gestellt, von dem ich bis heute keine Antwort erhalten habe.

Will man also eine Tour planen, sollte man das mit anderer Software machen, als GXP exportieren und im GPS Root importieren und es dann ans Smartphone hochzuladen, dort die Navigation zu starten und das ganze an die dürftigen Darstellungsqualitäten des Bike Computer übertragen wozu man dann immer einen vollen Handy Akku braucht.

Echt jetzt…?
Lezyne ist das Eurer Ernst?
Das soll Navigation sein?

Da komme ich selbst mit Google Maps besser und einfacher ans Ziel.

Daher mein Fazit: der Bike Computer als solches ist gut und funktioniert gut. Tour Aufzeichnung per GPS geht auch in Ordnung, aber alles was in irgendeiner Weise mit Tourenplanung und/oder Navigation zu tun hat, kann man vergessen und sollte man tunlichst mit anderen Mitteln realisieren.

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